Skodsbøl skoles krønike 1878 - 1893

3.
Abschnitt.
Die Revision.
Am 16. Oktober 1892 wurde die
hiesige Schule von dem Königliche
Kreisschulinspektor Herrn Mosehuus
revidiert. Die Revision erstreckte
sich auf die Ober- und Mittelklasse.
Von einer Revision der Unterklasse
musste wegen Einberufung des
dritten Lehrers zu einer militari-
schen Übung abgesehen werden.
Am 15 November wurde die Schule
von dem Königlichen Schulinspektor
Herrn Pastor Schumacher in
Broacker inspiziert. Ebenfalls
am 29. November. Im Jahre 1893
wurde die Schule am 10. April
vom Königl. Schulinspektor Herrn
Pastor Schumacher in Broacker
revidiert.
Schulprüfungen.
Am 6. März 1893 wurde in der Oberklasse
die Schulprüfung abgehalten. Die von
Herrn Pastor Schumacher gestallten
Themen Lauteten:
1. Den fjerde bøn.
2. Der reiche Mann und Lazarus.
3. Friederich Wilhelm I.
4. Württemberg.
5. Lesen.
6. Rechnen.
7. Singen.
Zu der Prüfung hatten sich ausser den
Herrn Schulvorstehere reichlich 20
Zuhörer eingefunden. Von den
eingegangenen Dispensationsantra-
gen für den Sommer 1893 konnten
sofort 8 bewilligt werden. Der Schul-
inspektor dankte am Schlusse den Kindern
und den Lehrer und sprach den Wunsch
um gesegnete Weiterarbeit unter
Gottes beistand zum Wohle der Jugend,
zur Freude des Eltern, zur Ehre
Gottes aus.
Konfirmandenentlassung.
Am 10 März 1893 wurde aus der
Oberklasse 20 Konfirmanden entlassen,
davon 11 Knaben und 9 Mädschen.
Die Entlassungszeugnisse zeigten
für alle inbetreft das Zieles das
Prädikat. Die Führung war
durchgehends musterhaft.- Bis zum
1. Mai zählt die Oberklasse nur
40 Schüler.

27. Januar 1893.
Der Geburtstag Sr. Majestät
des Kaisers und Königs wurde
von allen drei Schulklassen fest-
lich begangen durch Ansprechen und
Singen patriotischer Lieder.

Schulbesuch.
Der Schulbesuch war trotz
der Ungunst des Winters 1893
recht gut.Unentschuldigte
Versäumnisse kamen nicht
häufig vor.
Sprachliche Verhältnisse.
Die Schulsprache ist mit Ausschluss
von 6 Religionsstunden wochentlich
in der Unterklasse, 4 Stunden Religi-
on in der Mittelklasse und 4
Religionsstunden wochentlich in
der Oberklasse deutsch.-
Die Haussprache hingegen ist
durchweg dänisch. In der Gemein-
de giebt es ausser der Lehrerfamilie
nur 2 Familien mit deutscher
Haussprache. Was zur Erhaltung
der dänischen Sprache irgendwie
mit beitragen kann, wird ganz
besonders durch die dänischen
Vereine eifrig gefördert. Die
Jüngeren Besitzer sind durchgehend
aus den dänischen Bauerschulen
mit grossem Patriotismus für
Dänemark und mit Hass gegen
alles Deutsche genährt worden.
Über 1/3 der männlichen sesshaften
Einwohner sind dänische Stats-
angehörige.
Schulbezirk Schottsbüll.
Zu demselben gehören ausser dem
Dorf Schottsbüll:
Nübelnoer,Schottsbüllfeld,
Tornschau, Öberg,
Bösbek,
Egeskov und
Neihs
An Nübelnoer und an der Flens-
burger Förde liegen 9 grösseren
Ziegeleien. Darum ist durchschnitt-
lich reichlich die Hälfte der Schüler-
zahl dem Arbeiterstande gehörig.

Die Schulwege sind im ganzen
gut; nur der Weg nach Egeskov
und nach Bösbek, Tornschau und
einigen anderen Ziegeleien sind
manschmal grundlos. Der Lehm setzt
sich zur Zeit des Auftauens in
solcher Masse an das Fusszeug, das
das Gehen sehr beschwerlich wird.
Nicht selten kommen wund
Füsse vor. Kein Kind hat
eine Schulweg über 2½ km
zurückzulegen. Die Seelen-
zahl der Gemeinde ist 814.
Gegenwärtiger Zustand der Schule.
Die drei neuen Schulklassen sind
allen Anforderungen der Zweckmässig-
keit und Schönheit gerecht aus-
geführt,erhalten von einer Längen-
seite Licht, sind gut ventiliert, im
Winter leicht erwärmt, haben
ausreichend schöne Subsellien und
Utensilien erhalten. Nur die Fen-
stervorhänge sind aus zu dünnem
Stoff hergestellt und lassen sich
zudem schwer auf- und abrollen.
Die Lehrerwohnungen zeichnen
sich durch Grösse, Zweckmässigkeit
und Schönheit aus, und sind mit
allen Bequemlichkeiten der Neuzeit
versehen.- Schulhof ist in genü-
gender Grösse vorhanden und dient
zugleich als Turnplatz. - Die
Lehrergärten sind noch in Anlage
begriffen, können aber recht
ansprechend und nutzlich werden.
Die Scheune enthält ausser Ab-
arten, Feuerungsräumen, Schwei
ne und Hühnerställen noch eine
für die beiden ersten Lehren
gemeinschaftlichen Waschraum.
Handarbeits- und Turnunterricht.
Der Handarbeitsunterricht wird
mit wochentlich 2 Stunden in
den beiden oberen Klassen von
Frau Lehrer Jensen erteilt.
Den Turnunterricht erteilt jeder
Lehrer in seiner eigener Klasse.
Für den Handarbeitsunterricht
wird ein Entgelt von jährlich
90 M gezahlt.

Reinigen der Schulräume.
Das reinigen der Schulen nebst
dazu gehörenden Räumen wird
von der Frau des Arbeiters P.
L. Petersen besorgt. Die Schulen
werden täglich rein gekehrt,
an allen Teilen von Staub und
Schmutz befreit und ausserdem,
da die Fussböden geölt sind,
zweimal wöchentlich nass
gescheuert. Die Sitzbretter
der Aborte werden täglich nass
aufgewischt, und die Eimer einmal
wöchentlich entleert. Die
Lehrer überzeugen sich täglich dass
auch in den Aborten keine Unsau-
berkeit vorkommt. Das Heizen
der Schulstuben besorgt dieselbe
Frau; es muss 1 Stunde von
Anfang der Schule der Ofen schon
warm sein. Die Frau erhält
für Reinigen der Schulstuben, der
Aborte, Einheizen jährlich 175 M.

Anfang und Schluss der Unterricht.
Fünf Minuten vor der stunden-
planmässigen Zeit lässt der Lehrer
läuten und fünf Minuten vor
Schluss der Unterricht wird
wieder geläutet.

Pausen.
Die Ober- und Mittelklasse
hat zwischen je 2 Stunden; die
Unterklasse hingegen nach jeder
Unterrichtsstunde eine Pause.
Die Pause dauert für die
beiden ersten Klassen ¼ Stunde,
für die Unterklasse dagegen die
erste Pause nur 5 Minutten.
Die Mittagspause beträgt im
Winter nur ein; im
Sommer hingegen 2 Stunden.
Die Aufsicht während der Pausen
wird von den Lehrern geführt.

Schulvorsteher.
Für den Schulbezirk Schottsbüll
ist Herr Ziegeleibesitzer Peter
Meyland zu Tornschau seit
dem 1. April 1892 Schulvor-
steher


Tilbage Krønike-oversigten
Kilde: Landsarkivet i Aabenraa
.