Skodsbøl skoles krønike 1878 - 1893
1.
Abschnitt.
Die Schule
A. Gründung
Wegen Überfüllung der Schulklassen
in Schulbezirk Broacker wurde in
Winter 1878 von der Könichligen
Regierung befohlen, eine neue
Schule in Schottsbüll zu bauen.
Dieselbe wurde im darauffolgende
Sommer unter der leitung des Herrn
Wilhelmsen in Schottsbüll zur
Ausführung gebracht. Das neue
Schulhaus enthielt nur eine Klasse
und Familienwohnung für den Lehrer.
Die Lehrerstelle wurde als Elementar
und Mittelklasse mit einem
pensionsberechtigen Einkommen von
1380 M vakans ausgeschrieben
wovon 1050 M bares Gehalt, 180 M für
Dienstwohnung, 120 M für freie
Feurerung und 30 M für Garten
nutzung, in Anschlag kommen. Die
Köninglichen Regierung beruft
1872, zur Mittelklasse in
Broacker angestelten Lehrer Herrn
H. Petersen an die neue Schule,
welcher am 26. November 1878
von der Könichligen Schulinspektor
in Broacker in sein neue Amt
eingefuhrt wurde. Die Schüleranzahl
betrug bei der Eröffnung 76, stieg
im April 1879 aber schon auf 90,
auf welcher höhe sie sich jahrelang
hielt. Nach einer vierjährigen
Thätigkeit hier im Ort wurde
Herr Lehrer Petersen im Juni
1882 nach Loit versetzt. In die
darauffolgenden Vakanz wurde
die Schule von den 5 Lehrern die
Schule des Dorfes Broacker verwaltet
Anfang August desselbes Jahres
wurde der Lehrer Herr J. H.
Schmidt,bisher zweiten Lehrer
in Hagenberg auf Alsen für die
hiesigen Schule ernannt. Seine
Einfuhrung geschah am 14. August
1882. - In den Jahren darauf
haben sich die Konjunkturen für
die Ziegelfabrikation, welches
eine stetige Zunahme hatte. Die
klasse hatte nunmehr jahrelang
im Winter 70 80, im
Sommer aber mitunter sogar
über 100 Schüler. Herr Lehrer Schmidt
wurde nach sechsjähriger Amtsthätigkeit
hierselbst zum Lehrer an der ein Klassigen
Schule in Schnobek befördert. So
trat für die Schule eine Vakanz von
2 Monaten ein, in welcher sie
wiederum von den Broacker
Lehrern mitverwaltet wird. Da
erfolgt in September dasselben Jahres
die Ernennung von Lehrers Herrn
Johannes Hanssen, bisher an der
mittelklassigen Schule in Stenderup
bei Toftlund angestellt. Dieselbe
wurde am 1. November 1888 von
dem königlichen Schulinspektor
Herrn Pastor Schumacher zu
Broacker in das Amt eingeführt.
Die Schülerzahl betrug im darauf-
folgenden Winter 70, wuchs
aber schon im April 1889 auf
92 an. -Durch verschiedenen
eingreifende Neuerungen auf
dem Gebiet das Ziegeleibetriebes
veranlatzt erfolgte jetzt alljährlich
zur Arbeitssaison ein erhöhten
Zugang von Arbeiterfamilien.
So stieg die Schulanzahl im Sommer
halbjahr mehrfach über 100, und
erreichte in den Jahren 1890 und
1891 sogar die Höhe von 110. -
Wenngleich der Klassenraum für
eine recht grosse Schülerzahl aus
reichte, müsste man, da die
Broacker Schulklassen stets ent
sprechend bevölkert waren, auf
Herstellung einer neuen Klasse
bedacht sein. Der Königliche Schul-
inspektor Herr Pastor Schumacher
in Broacker war wiederholt bei
der Königlichen Regierung wegen
Ûberfüllung der Schulen vorstellig
geworden und der Königl. Kreis-
Schulinspektor Herr Mosehuus in
Apenrade hatte es an entsprechenden
Vorschlagen und Empfehlungen
an zuständiger Stelle nicht
fehlen lassen.- So wurde schon
im Dezember 1890 die Wahl
einer aus 7 Schulinteressenten
bestehenden Schulkommission
befohlen, welcher die zweckmä-
szige Ausführung der gemachten
Vorschläge oblag. Die Kommis-
sion bestand ausserdem Vorsitzenden,
Herr Pastor Schumacher in Broacker,
aus den 7 folgenden Herren: Herr
Ziegeleibesitzer Petersen - Schottsbüll,
Herr Kaufmann Thomsen - Schottsbüll,
Herr Hofbesitzer Jacobsen - Steinbek,
Herr Rentner Hansen Broacker,
Herr Gastwirt Horn - Broacker,
Herr Rentner Henningsen - Möllmark,
Herr Hofbesitzer Andersen - Dünth.
Die Thätigkeit der Kommission
begann aber erst am 27. Mai des
folgenden Jahres. An diesem
Tage fand unter Leitung des
Königlichen Geheimrats Herrn
Kuntze aus Schleswig in Broacker
die Hauptverhandlung statt. Als
Sachvorständige waren zugegen
2 Königliche Bauräte und der
Königliche Landrat Herr von
Tschirschnitz aus Sonderburg.
Mit dankenswerter festigkeit
hielt der Lokalschulinspektor an
dem Klasse fest: Wo die Kinder
seien, müsste der Schulbau
stattfinden. Unterstützt wird
dieser Gedanke durch die Vertre-
ter der Königlichen Regierung
und von den kommissionsmitglieder
aus Schottsbüll. Von einer
Abtrennung der Gemeinde Schottsbüll
von dem Schulverbande Broacker
wurde des Geldpunktes wegen
abgesehen. Als darauf Herr
Geheimrat Kuntze sehr warm
die sofortige Errichtung von zwei
neuen Klassen empfahl, wurde
nunmehr einstimmig die Errichtung
zweier neuen Schulstellen in
Schottsbüll beschlossen. Durch diesen
raschen und zweckdienlichen
Entschluss setzte sich die Kommission
von vorne herein mit der Hohen
königlichen Regierung in gutes
Einvernehmen, so dass auf ein
Besuch des Vorsitzenden um Unter-
stützung von Vertretere der Re-
gierung grössere Summen in
Aussicht gestellt werden konnten.
Nach genauer Besichtigung des
vorhandenen alten Gebäudes, wird
dem Herrn Kreisbaurat Jensen
in Flensburg der auftrag gestellt,
einen Bauplan zu entworfen.
Dieser Plan wird darauf noch
im Juni desselben Jahres von der
Kommission angenommen. Die
Ausführung das baues aber musste des
vorgeschrittenen Sommers wegen
bis zum Frühjahr 1892 unterbleiben,
Zur Entlastung des bisgherigen Lehrers
in Schottsbüll war inzwischen
schon durch Unterbringung von
40 Schülern in einem Mietslokal für-
sorge getroffen. Für die neuerrichte-
tete Lehrstelle werd der Seminarist
Herr J. P. Dall. aus Hadersleben
ernannt und am 22 Juli 1891 ins
Amt eingeführt. Die Schülerzahl
der beiden Schottsbüller Klasse
betrug: Mittelklasse 95,
Unterklasse 40. Als
darauf in September der Lehrer Dall
zu einer 10 wöchigen militärischen
Übung einberufen wurde, wurden
beide Klassen von dem Lehrer Hansen
verwaltet.- Der neue Schulbau
wurde im Sommer 1892 von dem
Bauunternehmer Herr Horn in
Broacker aufgeführt, konnte
aber wegen der regnerischen
Witterung erst zum September
fertiggestellt werden. Da
das alte Schullokal abgebrochen
wurde, musste die Mittelklasse
für den Sommer in einem Miets-
lokal in Armenhaus zu Broacker
untergebracht werden. Das kleine
Mietslokal in Schottsbüll konnte
dagegen ungestört benutzt werden.
Mit dem ersten September
1892 war der Bau fertiggestellt
und entzückte alle Schulfreunde
durch die stattliches Aussehen und
die sehr praktische neuere Einrich-
tung. Der bisherige Lehrer in
Schottsbüll wurde an die Oberklasse
versetzt. Für die zweite Lehrer-
stelle wurde der Lehrer Herr
C. F. Jensen, bisher 2. Lehrer
in Schelde, ernannt, während die
dritte Lehrstelle schon an Lehrer
Dall vergeben war.
Kostenaufwand.
Der neu hergestellte Schulbau in
Schottsbüll mit 2 Familienwoh-
nungen und 1 Einzelwohnung, 3
Schulstuben und allen sonst erforder-
lichen Räumlichkeiten hat dem
Schulerbank gegen 30000 Mark
gekostet. Die 3 Lehrerstellen verur-
sachen mit allem Dazugehörigen
eine jährlich Ausgabe von rund
4500 M. Davon Zahlt die Regie-
rung ausser dem gewöhnlichen Zu-
schutz von 1100 M noch jährlich 800
M als Beihilfe zur Lehrerbesoldung.
Durch geeignete Anwendung
bei der Hohen Königlichen Regierung
ist es dem Lokalschulinspektor zu
verdanken, dass die ohnehin recht
hohen Schulsteuern der Gemeinde
Schottsbüll nicht erheblich weiter
gesteigert werden brauchen. Die
Lehrerstellen sind mit 1530,
1370 und 1000 M pensionsberech-
tigten Einkommen bedacht. Das
Bareinkommen beträgt 1200,
1050 und 950 M.
Beitragsverhältnis.
Der Schulverband Broacker -
Schottsbüll umfasst folgende Gemein-
den: 1. Broacker, 2. Schottsbüll,
3. Schmöl, 4. Möllmark und
5 Dynth. Er hat neun Schulen,
in 4 Schulhäuser unterbracht,
zu unterhalten, davon 6 Klassen
in Broacker und 3 in Schottsbüll
Der jährliche kostenaufwand bezif-
fert sich auf 10000 M. Die Ausga-
ben werden nach Klassen = Grund =
und Gebäudesteuer aufgebracht.
Er gilt bisher folgende Norm:
1. Von jedem Haus jährlich = 5 M
2. Von 1. M Klassensteuer = 0,40 M
3. Von 1 M Grundsteuer = 1,00 M
4. Von 1 M Gebaudesteuer = 1,00 M
Der Schulverband hat etwa 20000 M
Schulden.
Kilde: Landsarkivet i Aabenraa
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